Nicht nur außen blitzblank, sondern auch innen sauber: Diesen Anspruch haben Autobesitzer seit jeher und weltweit. Der Einsatz von Staubsaugern im Innenraum der Fahrzeuge ist deshalb bei Mr. Wash schon in den 1960er-Jahren Teil des Programms. Bereits in der ersten Anlage am Düsseldorfer Hennekamp kümmern sich Servicekräfte ums Interieur. Die Kunden von Mr. Wash bekommen von Anfang an ein Stück mehr: nicht nur einen gewaschenen Wagen, sondern einen staubgesaugten Innenraum. Nicht nur ein sauberes Auto, sondern an der Mr. Wash-Tankstelle auch gleich den Treibstoff – und das noch deutlich günstiger als anderswo.
Die Kombination unterschiedlicher Services wird in den kommenden Jahrzehnten immer mehr zum Markenzeichen des Unternehmens. „Die Kunden müssen zufrieden sein“, bringt es der damalige Niederlassungsleiter Bernd Leibner auf den Punkt. Ihren Bedürfnissen auf die Spur zu kommen und ihnen auf der Spur zu bleiben, ist deshalb von Beginn an wichtigster Faktor für Firmengründer Dr. Joseph Enning und seine Mannschaft. „Mr. Wash probiert viel aus. Wenn es dann nicht läuft, wird es eben wieder abgeschafft“, beschreibt Prokurist Cornelis van de Pol die Dauerherausforderung Kundenzufriedenheit auch heute noch. Immer besser werdende technische Möglichkeiten erlauben bald Zusatzangebote. In den 70er- und 80er-Jahren wächst die Produktvielfalt rapide. Autos werden nicht mehr bloß gewaschen, sie werden umsorgt – zur Freude ihrer Besitzer. Unterbodenwäsche und Heißwachs, Unterbodenrostschutz und Extraglanz: „In Spitzenzeiten waren 17 verschiedene Varianten der Wäsche möglich“, erinnert sich Ernst Jobmann, ebenfalls Niederlassungsleiter aus dieser Zeit.
Zu Beginn werden die Zusatzangebote rein mechanisch gesteuert. „Es gab Metallkästen auf dem Boden, auf denen bewegliche Stangen montiert waren“, erzählt Richard Enning. „Wenn das Auto darüber bewegt wurde, bog sich die Stange herab und aktivierte so die jeweilige Maschine.“ Später werden die Reinigungskomponenten durch magnetische Schieber in Gang gesetzt. Sie sind in die Schubrolle der Schleppkette integriert. Je nach Kundenwunsch werden die Schieber vom Personal justiert und lösen zum Beispiel Unterbodenwäsche oder Heißwachs magnetisch aus. Viele dieser Steuerungstechniken entwickelt das Mr. Wash-Team selbst.
Was mit ihren Autos geschieht, können die Kunden hautnah miterleben. Jobmann erzählt von dem Kundenbereich in seiner Hamburger Anlage: „Der Kundengang verlief parallel zur Waschstraße. Er war verglast, rund 40 Meter lang und durch eine Automatiktür erreichbar.“ Von beheizten Thermopenfenstern erzählt Jobmann, von der Bildergalerie, dem Interieur in der Farbe rötlichen Holzes. „Wir hatten auch eine Kaffee-Fee zur Bedienung der wartenden Kunden.“ Am Schluss kommt die Kasse. Nach der Bezahlung steigen die Kunden wieder in ihr Auto. „Unser Trockner-Mann wischte vorher nochmals die letzten feuchten Stellen trocken.“
Wer zu Mr. Wash fährt, soll sich gut fühlen. Autowäsche mit Erlebniswert. Darauf kommt es in den 70er- und 80er-Jahren an. „Wir hatten an der Ausfahrt Leuchttürme installiert“, erinnert sich Ernst Jobmann, der ab 1981 die Niederlassung am Friedrich-Ebert-Damm in Hamburg-Wandsbek leitet. In leuchtenden Farben erhalten die Kunden zum Abschied nochmals einen Überblick über das Reinigungs- und Pflegesortiment, das sie und ihr Fahrzeug soeben genossen haben.
Die Tankstelle und die Waschstraße werden nun als Angebot miteinander verknüpft: Wer sein Fahrzeug waschen lässt, bekommt Treibstoff einige Pfennige günstiger. Voraussetzung: Er tankt mindestens 30 Liter.
„Die Tankstellen waren immer ein Kundenmagnet und sind es bis heute“, stellt Richard Enning fest.
Für Mr. Wash-Kunden vielleicht noch wichtiger ist jedoch ein anderer Service: das kostenlose Staubsaugen. „Dieses Konzept stand von Anfang an fest und hat sich nicht geändert“, sagt Richard Enning. Wer bei Mr. Wash sein Auto waschen lässt, darf es anschließend nach Herzenslust und solange er möchte mit dem Staubsauger reinigen – ohne dafür etwas zu bezahlen. Mit einigen Saugern fing es an, heute gibt es in nahezu allen Niederlassungen Dutzende dieser Staubsaugerplätze. In einigen sind es über 70. Jeder Kunde kann hier das Innere seines Fahrzeugs selber reinigen.
Neben leistungsstarken Saugern stehen Mattenklopfer zur Verfügung. „Inzwischen haben einige Niederlassungen sogar große Staubsaughallen“, ergänzt Enning. Regensicher und beheizt ist Staubsaugen bei Mr. Wash damit bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit komfortabel möglich. Was den Kunden kostenloses Staubsaugen bedeutet, wird der Unternehmensleitung besonders klar, als sie dafür plötzlich Geld verlangen will. Zeitlich unbegrenztes Saugen soll zwei Euro kosten. Der Unmut der Kunden ist gewaltig. Sie kehren Mr. Wash den Rücken. „Das war eine richtige Abstimmung mit den Füßen“, erinnert sich Richard Enning. Schnell wird das Saugen wieder kostenlos – und die gute Laune kehrt zurück. Diese Erfahrung lehrt zweierlei: Kunden möchten nicht nur außen, sondern auch innen ein sauberes Auto haben. Und viele Kunden möchten bei der Reinigung ihres Autos selbst Hand anlegen – auch wenn sie eine Waschanlage besuchen. Vor diesem Hintergrund bietet Mr. Wash weiterhin an fast allen Anlagen die kostenlose Nutzung von Staubsaugern an.
Unternehmen geht nach der Jahrtausendwende aber noch einen Schritt weiter: mit dem neuen Angebot der automatischen Innenreinigung.
Der Prototyp einer Innenreinigungsanlage geht im Mai 2003 in der Düsseldorfer Münsterstraße an den Start. „Auf dem Gelände neben den Staubsaugerplätzen machten wir uns ans Werk“, erinnert sich Bernd Leibner. Mit relativ einfachen Mitteln wurde die Anlage gebaut. Auf Fotos von damals ist ein Baldachin-Zelt zu sehen, unter dem ein provisorisches Förderband mit Schubrolle an den Hinterrädern der Autos verläuft. Während die Wagen mit dem Band durch die Anlage transportiert werden, säubern links und rechts stehende Mitarbeiter das Fahrzeuginnere.
„So richtig hat Dr. Enning nicht an den Erfolg des neuen Angebots geglaubt“, denkt Leibner an diese Zeit zurück. Doch der damalige Chef gab seinem Niederlassungsleiter die Chance, ihn zu überzeugen.
Die beiden trafen eine Vereinbarung: Nur wenn binnen drei Monaten 500 Innenreinigungen pro Tag erreicht würden, sollte die automatische Innenreinigung bei Mr. Wash eine Zukunft haben.
„Der Chef startete kurz darauf zu einem dreimonatigen USA-Aufenthalt“, erzählt Leibner. Er schmunzelt noch heute über das Erlebnis, denn das Angebot war ein voller Erfolg. Von den USA aus verfolgt Enning aufmerksam die Entwicklung und ruft schließlich von dort aus an, um grünes Licht für den Bau einer dauerhaften automatischen Innenreinigung zu geben. „Nun bekommen Sie ein richtiges Band für die Innenreinigung“, kündigt der Chef aus den USA im Telefonat mit Leibner an.
Kurz darauf entsteht hier in der Düsseldorfer Münsterstraße die erste Anlage: 36 Meter lang und mit einem beweglichen Dach aus Jalousien. Das Interesse an dem neuen Service ist derart groß, dass sich Dr. Joseph Enning bereits wenig später zum Bau eines zweiten Innenreinigungsbandes auf dem Gelände entschließt. „Hinter der ersten Innenreinigung befanden sich damals 60 Staubsaugerplätze. Die mussten nun der zweiten Innenreinigung weichen“, berichtet Bernd Leibner.
Mit Blick auf die Liebe der Kunden zum Selfservice-Saugen verschwinden die Staubsaugerplätze allerdings nicht, sie werden nur verlagert. Enning treibt derweil das neue Angebot voran. Er startet eine Aktion: Zu jeder Autowäsche eine kostenlose Innenreinigung! Die Kunden sollen mit dem Service vertraut gemacht werden. „Der Andrang war riesengroß“, erinnert sich Leibner. Die Bandgeschwindigkeit der Autowäsche muss mit jener der Innenreinigung synchronisiert werden. Leibner: „Ich habe das Waschband langsamer laufen lassen, damit die Innenreinigung mitkam.“
14.000 Innenreinigungen bei 20.000 Autowäschen – das Schnupperangebot sorgt für Furore. Nach einigen Monaten ist die automatische Innenreinigung nicht mehr kostenlos. Doch nun hat sie sich etabliert. „Heute ist sie fester Bestandteil unserer Angebotspalette“, sagt Richard Enning. Angeboten wird sie inzwischen überall dort, wo das Gelände der jeweiligen Niederlassung groß genug und die Nachfrage da ist.
Im Führungsteam für dieses Segment verantwortlich ist Cornelis van de Pol. „Bei den Standorten wird zunächst geprüft, ob zur Waschanlage eine Tankstelle betrieben werden kann. Danach schauen wir, ob die automatische Innenreinigung möglich und sinnvoll ist“, informiert er. In der Essener Mr. Wash-Zentrale ist van de Pol nicht nur für die Innenreinigung zuständig. Er kümmert sich mindestens ebenso intensiv um einen weiteren Service: die Ölwechselstationen, inzwischen bekannt unter dem Markennamen macOIL. Eine weitere Erfolgsgeschichte von Mr. Wash.
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