Teil 1 der Mr. Wash Unternehmensgeschichte

11.12.2023 / 2 min Lesezeit

Eine Idee aus Amerika – die Anfänge der ersten Mr. Wash Anlage liegen in New York

Joseph Enning – die Anfänge der Mr. Wash Autoservice AG

Long Island, New York. Ein Freitagnachmittag Anfang der 1960er-Jahre. Ein junger Mann aus Deutsch-land möchte seinen Mercedes waschen lassen. Anfang 30 ist er und arbeitet für Telefunken in den USA. Dieser Joseph Enning hat Mitte der 50er-Jahre seinen Abschluss als Betriebswirt an der Universität Köln gemacht und gleich einen Doktor draufgesetzt. Nun arbeitet er in der US-Niederlassung des damals großen deutschen Elektronikkonzerns.

Dr. Joseph Enning

Enning hat große Pläne. „Ich wollte selbst etwas schaffen, mein eigenes Geschäft gründen, unabhängig sein“, erinnerte sich Dr. Joseph Enning an diese Zeit zurück. An diesem Freitagnachmittag Anfang der 60er-Jahre möchte er zunächst allerdings nur eines: ein sauberes Auto.

Er bittet deshalb den Fahrer der Niederlassung: „Harry, please have my car washed.“ Gesagt, getan. Schon eine halbe Stunde später ist Harry wieder da, der Mercedes blitzblank – und Joseph Enning ist total erstaunt. Er hatte das bereits öfter erlebt, doch bislang war dem jungen Deutschen das Tempo der Autowäsche nicht wirklich bewusst geworden. An diesem Nachmittag ist das anders. „Harry, what do you do? How come, you are back so soon?“, fragte er den Firmenfahrer. Dessen Antwort: „Well, Mr. Enning, I take it to the carwash“.

Was ist ein Carwash?

Joseph Enning lässt sich den Weg beschreiben. Über den Queens Boulevard und einige Straßen weiter. Also eigentlich fast um die Ecke. Enning beschließt, sich diesen Carwash selbst anzusehen.

„Es war nicht mehr als ein Transportband, zwei oder drei Bürstengruppen und ein Gebläse zum Trocknen“, schilderte Dr. Enning rückblickend seine ersten Eindrücke.  „Die Anlage machte einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck und war nicht gut in Schuss“, erzählte er. „Aber die Autos rollten und rollten und rollten.“

Aus Amerika nach Deutschland

Enning denkt in diesem Moment nicht an seinen Alltag in den USA, er denkt an Deutschland und daran, wie dort Autos gewaschen werden: mit der Hand.

Der junge Deutsche erinnert sich, wie er mit einem VW Käfer zuhause zum Waschen an die Tankstelle fuhr.

„Sie können den Wagen da lassen“, hatte ihm der Besitzer stets erklärt. „Aber garantieren, dass er heute fertig wird, kann ich Ihnen nicht. Wir schaffen mit der Mannschaft bloß zehn Autos am Tag.“ Enning hatte dann den Bus zur Arbeit genommen und war abends zurück zur Tankstelle gekommen. „Meistens war der Wagen tatsächlich gewaschen“, erinnerte er sich, „doch manchmal auch nicht. Dann entschuldigte sich der Besitzer damit, dass einfach zu viel zu tun gewesen sei.“

Darüber denkt der junge Dr. Enning an diesem Freitag in New York nach, während vor ihm Auto um Auto gewaschen wird.

Und nun weiß er plötzlich, womit er seine eigene Firma gründen und unabhängig von anderen arbeiten kann: Joseph Enning beschließt, ins Waschanlagengeschäft einzusteigen. Aber nicht in den USA, sondern zuhause in Deutschland – wo Autos bisher ausschließlich mit der Hand gewaschen werden.

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