Mülheim hat das Zeug dazu, irgendwann in den „Klub der 3000er“ aufgenommen zu werden. Zwei Waschbänder, zwei Bänder in der Innenreinigung, sechs Handwax-Plätze und 48 SB-Sauger bieten die Kapazitäten, um rund 3000 Autos an einem Tag zu empfangen. Damit würde Mülheim in einer Liga mit Stuttgart, Nürnberg, Essen und fünf weiteren Großanlagen spielen.
Schrott, Eisen, Stahl, Mineralöl und Getreide. Diese Waren werden im Rhein-Ruhr-Hafen Mülheim umgeschlagen. Mit einer Größe von 211 ha ist es das größte Gewerbegebiet der Stadt und liegt nur wenige Kilometer entfernt von der Mündung der Ruhr in den Rhein. Auch der heutige Standort von Mr. Wash an der Weselerstraße wurde einst von diesen Materialien dominiert. Zuvor ging es hier nicht um saubere Autos, sondern um Schrott.
Die einstige Nutzung ist auch der Grund dafür, dass an der Weselerstraße für den Neubau von Mr. Wash mehr Fläche versiegelt werden musste als gewünscht. Tonnenweise wurde belasteter Boden abtransportiert. Deshalb sind die wenigen Grünflächen für Niederlassungsleiter Simon Kampermann besonders kostbar. Seine nagelneue Anlage wirkt dennoch nicht wie eine Betonwüste. Alles ist luftig und hell, im Inneren wurde viel mit der Farbe Grün gestaltet. Die Glasflächen in der Innenreinigung und über den SB-Saugern schützen vor Wind und Wetter und lassen viel Tageslicht herein.
Zusätzlich kann der Neuzugang mit einer Innovation punkten: Laserwash, eine neuartige Technologie, die die Fahrzeuge ohne Berührung mit einem um 90 Grad abgewinkelten Arm umfährt und reinigt. Noch befindet sich das Ganze in der Erprobungsphase.
Bis zum ersten Mal Kundenfahrzeuge in Mülheim über die Waschbänder laufen konnten, musste ebenfalls viel und lange getestet werden – und das ganz ohne Stromanschluss. Der komplette Neubau wurde per Baustrom abgewickelt, ehe erst im Mai, also einen Monat vor der Eröffnung, ein neuer Netzanschluss gelegt wurde. Ein 500 kVA-Notstromaggregat ermöglichte bis dahin, dass die zahlreichen Testwäschen absolviert werden konnten. „Wir benötigen ca. einen Monat, bis alles richtig eingestellt ist und läuft“, erklärt Simon Kampermann.
Um in der Zukunft möglichst autark zu sein, wurde zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach montiert und ein Brunnen gebohrt, so dass kein Trinkwasser ver(sch)wendet werden muss. An guten Tagen kann sich Mr. Wash in Mülheim also selbst versorgen – und ist in einem Gebiet, das noch immer von Schrott, Eisen und Stahl eingerahmt wird.
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