Zehn Tage die raue See genießen und Abstand vom Leben an Land bekommen, ist die Idee der Segelrebellen. Denn gerade junge Krebspatienten und Patientinnen leiden darunter, keinen normalen Alltag mehr zu erleben und ihre Träume vorerst auf Eis zu legen. Für die Teilnehmenden ist das Segelschiff meist der erste Ort, an dem offen und ehrlich über Ängste und Hoffnungen gesprochen wird.
„Wir schauen nicht zurück“, erzählt Marc Naumann, der die Segelrebellen ins Leben rief und zweimal selbst erfolgreich den Krebs besiegt hat. Seitdem brachte er tausende Seemeilen hinter sich und gab jungen Menschen ihre Selbstachtung und -bestimmung zurück. „Im Krankenhaus bestimmen andere über dein Leben. Auf dem Schiff findest du selbst eine Lösung, wenn das Segel reißt oder das Wetter umschlägt“, sagt Naumann.
Wasser ist das verbindende Element zwischen Mr. Wash und den Segelrebellen. Mr. Wash ermöglichte mit weiteren Unterstützern den Kauf der „Magic“. Für den Unterhalt kommen die Segelrebellen selbst auf und werben dafür um Sponsoren. Die Teilnehmenden zahlen nur einen Teil ihrer Reise, der Rest wird über Spenden finanziert. „Viele haben durch die Krankheit ihren Beruf aufgeben müssen und können sich nicht viel leisten. Wer aber wieder zurück ins Leben möchte, sollte versuchen, zumindest einen Teil zu bezahlen. Auch das ist Selbstständigkeit.“
In Watte gepackt zu werden, darunter leiden viele Krebspatienten und Krebspatientinnen. Ihnen wird alles abgenommen. Für die Mitstreiter auf der „Magic“, die zwischen 18 und 40 Jahre alt sind, ist es schwierig, gleichaltrige Krebskranke kennenzulernen. Auf dem Schiff ist dies kein Problem. Die Törns finden auf der rauen Nord- und Ostsee statt. Sie sollen eine Herausforderung sein – für Kopf und Körper. „Mitfahren kann jeder, der allein einkaufen kann“, lautet die Ansage von Marc Naumann. Segelerfahrung ist nicht notwendig.
Im vergangenen Jahr gewannen die Segelrebellen den „Shine A Light Award“. Dieser ist mit 10.000 Euro dotiert und geht an Organisationen von Krebsbetroffenen für Krebsbetroffene. Die Segelrebellen wurden von einer großen deutschen Soziallotterie und einer internen Jury der YES!CON by yeswecan!cer, der ersten digitalen Krebs-Convention Deutschlands, ausgewählt. Mit dem gewonnenen Geld wurde das Schiff für die Törns 2024 fit gemacht.
Im Mai 2024 starteten Marc Naumann und seine Crew zu neuen Törns. Das Ansegeln begann in Kiel und endete nach verschiedenen Zwischenstopps eine Woche später in Flensburg. Wer mitsegeln möchte, kann sich auf www.segelrebellen.com über die nächsten Ziele informieren. Für die folgenden Törns sind noch einzelne Plätze frei.
Damit die Segelrebellen weiterhin Mut, Trost und Hoffnung schenken können, benötigen sie auch finanzielle Unterstützung.
Spendenkonto: Segelrebellen gemeinnützige UG – GLS Gemeinschaftsbank – IBAN: DE66 4306 0967 8226 7031 02- BIC: GENODEM1GLS
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